Tutorial: Topfuntersetzer aus Perlen

Hallo meine Lieben,

es ist mal wieder Zeit für ein Tutorial. Bei zuletzt diversen Besuchen beim Möbel-Schweden sind mir diese bunten Perlen aufgefallen, die es da in der Kinderabteilung gibt. Ich dachte mir, da muss sich doch was draus machen lassen, die sind so wunderbar bunt. Die allerdings zu nutzen wie sie gedacht sind (auf diese Platten Stecken und dann Bügeln) fand ich Fad.

Dann fiel mir ein, als ich klein war, haben wir daraus Topf- und Tassenuntersetzer gemacht, aber eben nicht gebügelt. Ich hab das mal im Internet recherchiert und das scheint in der ehemaligen DDR in den 70ern ziemlich in gewesen zu sein und ich habe im Netz keine andere Anleitung dafür gefunden.
Wir können doch so ein DDR-Relikt nicht aussterben lassen, also mache ich jetzt ein Tutorial und ich hoffe, das wird verständlich.
Wie immer bei meinen Tutorials gilt: Macht soviel Ihr wollt, aber nutzt weder mein Tutorial noch das Ergebnis kommerziell. Wenn Fragen sind, fühlt euch frei, mich anzuschreiben oder zu kommentieren. Wenn jemand das Tutorial ausprobiert, freue ich mich sehr über Fotos  eurer Ergebnisse. Wenn ihr wollt bzw erlaubt, veröffentliche ich die Fotos auch gerne!

Was wir brauchen:

  • Jede Menge von diesen Bügelperlen (Gibts beim Möbel-Schweden, im Spielzeugladen oder im Internet. Die Packung vom Schweden ist unheimlich ergiebig. Ich hab jetzt vier von den Untersetzern in Topfgröße gemacht und  es fehlt nicht mal ein Drittel aus der Packung. Wenn man also nicht so viel machen möchte oder keine andere Verwendung für die Perlen hat, reicht sicher auch eine kleinere Packung)
  • Schere
  • Festes Garn: Ich hab jetzt hier roten Wollfaden genutzt, damit man das besser sieht, Ihr könnt auch anderes Garn nutzen, aber es sollte robust sein, also kein einfaches Nähgarn
  • Nadel: Ich nutze dafür am liebsten eine Stopfnadel, wegen dem dickeren Garn. Ihr müsst damit nicht nähen, die Nadel hilft einfach dabei, den Faden durch die Perlen zu fädeln

Und so gehts:

  1. Als Erstes schneidet Ihr Euch ein (recht langes) Stück von dem Garn ab und fädelt die Nadel auf. Dann Nehmt Euch eine Perle, fädelt sie an das Ende des Fadens und Knotet sie fest.
  2. Jetzt fädelt Ihr die Erste Reihe an Perlen auf und die Erste Perle der nächsten Reihe. Am besten Funktioniert eine gerade Anzahl an Perlen (abgesehen von der ersten Perle der zweiten Reihe). Wie viele Perlen genau Ihr nehmt kommt ein wenig darauf an, wie groß der Untersetzer am Ende werden soll und ob Ihr ein Muster macht. 
  3. Wenn die Erste Perle der zweiten Reihe aufgefädelt ist, sticht man mit der Nadel in die Zweite Perle (von der Nadel aus gesehen -> Siehe Bild) ein und zieht den Faden durch. So dass nun die Letzte Perle der ersten Reihe und die Erste Perle der Zweiten Reihe nebeneinander liegen.

  4. Auf Dem Foto sieht man jetzt schon, dass die nächste Perle ein bisschen zur Seite rückt. Das ist genau richtig so. Nun wird wieder eine Perle aufgefädelt und der Faden anschließend durch die übernächste Perle gezogen (auf dem Bild die letzte braune). Das wird wiederholt bis zum Ende der Reihe, so dass man immer abwechselnd zwei Perlen nebeneinander hat, gefolgt von einer einzelnen. 
  5. Nach der zweiten Reihe sieht das dann so aus: (Ich hab hier das Muster gewechselt wie Ihr seht: Das vorher geplante fand ich blöd 🙂  )
    Jetzt wird es einfacher, denn nun wird immer in den Zwischenraum zwischen zwei Perlen eine neue aufgefädelt und der Faden durch nächste vorstehende Perle gezogen. 
  6. Das macht Ihr nun Reiche für Reihe so weiter. Was Farben und Muster angeht, ist hier Eurer Fantasie keine Grenze gesetzt. Ein paar Beispiele folgen am Ende des Tutorials. Nach ein Paar Reihen sieht das bei mir jetzt aus wie folgt: 
  7. Weil man nun mit dem Faden einige Male hin und her muss, kann es sein, dass der Faden zwischendurch mal zu Ende ist. Das ist hier gar kein Problem. Einfach einen Knoten machen mit dem neuen Faden, gut festziehen und die Enden abschneiden. Da die Perlen einen großen Innendurchmesser haben, kann man den Knoten einfach durchziehen, sodass der Knoten später in den Perlen verschwindet: 
  8. Ich hab mal versucht eine Zeichnung zu machen, wie der Faden in den Perlen verläuft, ich hoffe das hilft etwas: 
Wenn Ihr meint, dass Euer Untersetzer groß genug ist, oder Euer Muster zu Ende ist, macht Ihr einfach die Reihe fertig und vernäht den Faden zwischen den Perlen. Um Ihn zu sichern, mache ich gerne noch einen Klecks transparenten Nagellack auf das Ende, aber das braucht man nicht zwingend. Hier mein Ergebnis: 

Hier wie versprochen noch ein paar Beispiele:  

Übrigens: Die Perlen sind, wenn man sie auf diese Art verarbeitet erstaunlich Hitzebeständig. Wir hatten in den Letzten Tagen immer wieder Heiße Töpfe darauf. Unter anderem einen Großen schweren heißen Suppentopf und den Perlen ist nichts passiert. Garantien kann ich dafür natürlich nicht geben, aber auch ich bin erstaunt was die Dinge aushalten. (Fragt mich bloß nicht, wie das funktioniert – ich hab keine Ahnung^^)

11 thoughts on “Tutorial: Topfuntersetzer aus Perlen

  1. Ich habe in den letzten 3 Stunden so viele tolle Ideen gefunden, die ich mit meinen Kindern umsetzen kann. Der Wahnsinn. Ich bin froh den #BloKoDe14 so positiv nutzen zu können. Vielen Dank für die gute Anleitung und auch ich bin der Meinung das so ein DDR Relikt nicht aussterben darf. Wir unterstützen dich dabei 🙂
    LG Sascha mit Elai

    1. Hallo,
      Ja zum einen gibt es natürlich immer die Möglichkeit, selbst rumzuprobieren und kreativ zu werden. Weil das aber vor allem am Anfang nicht so ganz einfach ist, habe ich in meinem Nachtrag zum Tutorial (http://julekind.blogspot.de/2014/07/nachtrag-zum-tutorial-topfuntersetzer.html) nochmal einen Link gepostet von einer Internetseite wo es viele Vorlagen gibt und auch ein Tool, das dabei hilft, eigene Entwürfe zu machen. Ich hoffe das hilft 🙂 LG, Julia

  2. Danke!!! Wie lange habe ich die Anleitung gesucht ( auch wenn die so irgendwie im Kopf hatte ) .Jetzt kann ich meinem Kind endlich mal zeigen was wir als Kinder gemacht haben. Und es ist auch wirklich einfach. Ich freu mich! Liebe Grüße, Anke!

    1. Huch, die Frage hab ich erst jetzt gesehen, bitte entschuldige die späte Antwort. Es ist schwer zu sagen wie lange das dauert, das kommt sehr auf größe und Muster an (und ob die Perlen sortiert sind oder aus der Ikeabox kommen). Ich brauche so ein zwei Stunden ungefähr. Ungeübt braucht man sicher etwas länger. LG

    1. Hallo Katja,

      wahrscheinlich kommt die Antwort für Dich zu spät. Ich bin aber erst heute über den Blog gestolpert auf der Suche nach Mustern, weil ich diesen Winter mit meinen Kindern mal Perlenuntersetzer fädeln möchte. 🙂

      Falls sie aber noch jemand anders wissen möchte:

      Wenn man Sechsecke, Rauten und ähnliches fädeln möchte, variiert man die Anzahl der Perlen. Gerade bei Rauten ist das sehr fummelig, da man mit nur einer Perle beginnt. Sechsecke sind da als Zwischenlernstufe einfacher. Man beginnt mit wenigen Perlen in einer Reihe und erweitert diese pro Perlenreihe um Zwei – also eine Perle mehr auf jeder Seite. Entsprechend verringert man die Perlenzahl auf der anderen Seite.

      Viel Spaß beim Ausprobieren.
      Val

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